Dass die Umweltsünde nur bei Niedrigwasser zum Vorschein kommt, macht sie nicht besser: Bei Dormagen liegen schon seit Jahren mehrere alte Autoreifen und weiterer Schrott im Rhein. Jetzt bietet sich endlich die Gelegenheit, den zum Teil tief im Schlick steckenden Unrat zu entfernen. Das Energieunternehmen Westnetz hat zur Entfernung einiger Strommasten eine provisorische Zufahrt gelegt, die es ermöglicht, die Müllkippe mit einem Frontlader anzufahren. In einer Gemeinschaftsaktion freiwilliger Helfer um die Zonser Umweltschützer Norbert Grimbach und Joachim Fischer sowie das städtische Umweltteam soll der Schandfleck endlich beseitig werden. Allein im vergangenen Jahr fielen in Dormagen Unkosten von 13.000 Euro für die Beseitigung wilder Müllkippen an.
Dabei ist Eile geboten, denn wenn der Rheinpegel um nur zehn Zentimeter steigen sollte, verschwinden die Altreifen wieder unter der Wasseroberfläche. Die Müllkippe ist umso ärgerlicher, als es sich bei dem betroffenen Gebiet um ein Naturschutzgebiet handelt, das unter besonderem europäischen Schutz steht und überregionale ökologische Bedeutung trägt. Fische laichen dort, Schwärme von Brand- und Graugänsen nutzen die Stelle als Rastplatz, auch Kormorane, Schwäne und sogar Störche können dort beobachtet werden.
Quelle: rp-online.de
