Thermische Wiederverwertung

Bei der thermischen Wiederverwertung werden die Altreifen verbrannt und in Energie umgewandelt. Wenn man die Ausmaße eines unkontrollierten Reifenbrandes betrachtet, ist es schwer vorstellbar, dass die Verbrennung von Altreifen eine umweltfreundliche Methode zur Entsorgung ist – doch das täuscht. Altreifen sind gut geeignet als Brennstoffersatz in Zementwerken, Zellstoffwerken und Kraftwerken, weil sie einen Heizwert von ca. 9,0 kWh/kg und einen Schwefelgehalt von ca. 1,2 % haben.

Die brennbaren Elemente der Altreifen (Textil, Gummi, Ruß etc.) werden zur Energieerzeugung verwendet, die nicht-brennbaren Anteile (ZnO, Stahl etc.) oxidieren vollständig und werden in der Zementproduktion eingesetzt.

Die thermische Wiederverwertung stellt in der Entsorgungshierarchie von Altreifen die letzte Stufe dar. Bevor ein Altreifen der thermischen Verwertung zugeführt wird, kann er durch die Runderneuerung ein zweites Leben bekommen.

Kann ein Reifen nicht mehr runderneuert oder als Profilreifen im Wertstoffkreislauf gehalten werden, ist die stoffliche Verwertung eine umweltfreundliche Lösung. Auch wenn die Reifen stofflich nicht verwertet werden können – das trifft in der Regel für Siloreifen, Seal- oder Silent-Reifen zu – ist der Einsatz als Sekundärrohstoff eine gute Alternative. Zementwerke setzen Altreifen als Ersatzbrennstoff in der thermischen Wiederverwertung ein. Moderne europäische Zementwerke verbrennen die Reifen unter strengen Umweltauflagen mit niedriger Umweltbelastung.