Wilde Deponie aus DDR-Zeiten

Wilde Deponie aus DDR-Zeiten

Mit Umweltschutz nahm man es in der DDR nicht so genau. Teerseen, mit Giftstoffen kontaminiertes Grundwasser, radioaktive Abraumhalden, wilde Mülldeponien: Auch 28 Jahre nach der Wende sind die Spuren noch nicht ganz getilgt. So liegen in Schorba, im Landkreis Saale-Holzland 500 bis 1.000 Altreifen in einem Graben – und das angeblich schon seit den Siebzigerjahren. Wer die Entsorgung der mit „Made in USSR“ oder „VEB Berliner Reifenwerk“ gekennzeichneten Reifen entsorgt und wann, steht in den Sternen. Auch mit dem Ausbau der A4 der Eröffnung des Jagdbergtunnels hat sich nichts getan, obwohl in den Unterlagen stand, dass die Entsorgung der Deponie in Angriff genommen werden müsse.
Renaturierungsmaßnahmen seien größtenteils abgeschlossen, hieß es auf Nachfrage des MDR bei der DEGES, der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, dem Bauherrn der A4. Beim Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr, die nun zuständig seien, verweist man wiederum an das Landratsamt in Eisenberg, wo die Eigentümer als verantwortlich betrachtet werden.
Doch Gemeinde und private Grundbesitzer könne man nicht in Verantwortung nehmen, sagt Buchas Bürgermeister Lutz Redlich, da die Deponie niemals genehmigt wurde und schon zu Zeiten der DDR entstanden ist. Zwar sagt ein schriftliches Gutachten, dass kein Umweltschaden nachweisbar sei, doch weder wird diese Aussage offiziell bestätigt, noch scheint es angesichts der Mengen an Unrat denkbar, dass keine Bodenbelastungen vorliegen sollen. Schließlich fließt durch dieses Tal Regen- und Schmelzwasser – und zwar direkt in die Leutra.
Die Kosten für die Räumung des Geländes werden auf etwa 100.000 Euro geschätzt. Doch um die zu bekommen, wird ein Gutachten benötigt, das derzeit niemand erstellen möchte.

Quelle: MDR

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