Die Reifen-Kreislaufwirtschaft in Deutschland ist ein Vorbild für die Umsetzung der Circular Economy und steht im Einklang mit den Zielen des europäischen Green Deals und der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS). Mit einer Kreislaufwirtschaftsquote von etwa70 Prozent zeigt die Recyclingbranche, wie erfolgreich nachhaltiges Wirtschaften sein kann. Trotz dieser Erfolge ist die Zukunft der Reifen-Kreislaufwirtschaft durch unzureichendes Umweltbewusstsein, zunehmend mehr nicht runderneuerungsfähige Billigimporte aus Fernost, mangelnde politische Unterstützung und widersprüchliche EU-Gesetzgebung ernsthaft gefährdet.
Um die nachhaltige Zukunft der Reifen-Kreislaufwirtschaft zu sichern, hat das ZARE in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk AZuR ein Greenpaper mit wichtigen Forderungen an das Umweltministerium und an die Verantwortlichen in der EU verfasst: „Kein Green Deal ohne klimagerechte Kreislaufwirtschaft“.
Mit dem Entwurf der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie vom 18. Juni 2024 will die Bundesregierung die Circular Economy ernsthaft vorantreiben. Die europaweite Umsetzung dieser nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in allen Branchen und Abfallströmen ist entscheidend, um die angestrebte Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung zu entkoppeln und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der EU zu sichern.
Einige Ziele der NKWS für die kommenden zwanzig Jahre werden von der Reifen-Kreislaufwirtschaft bereits heute erfüllt. Dazu gehören die hochwertige Kreislaufführung von Materialien, eine geeignete Recyclinginfrastruktur und die Ressourceneffizienz in der Produktion. Der Anteil nachhaltiger Materialien in Neureifen nimmt stetig zu. Die Runderneuerung von Reifen schont natürliche Ressourcen, die stoffliche Verwertung hält wertvolle Rohstoffe im Kreislauf und die chemische Verwertung von Altreifengummi erzeugt unter anderem recovered Carbon Black (rCB) für die Neureifenherstellung.
Um die Klimaziele des europäischen Green Deal zu erreichen, muss die EU-Politik es endlich schaffen,
- die Zielkonflikte zwischen Kreislaufwirtschaft und Chemikalienrecht zu beseitigen,
- eine gemeinsame, branchen- und länderübergreifende Strategie zu entwickeln,
- sich endlich konsequent für die klimagerechte Altreifenverwertung und Runderneuerung in Europa einzusetzen
Die Umsetzung dieser Maßnahmen kann die Zukunft der nachhaltigen Reifen-Kreislaufwirtschaft sichern und einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Jetzt weiter lesen
