Weniger Müllanfall innerhalb der EU. Mit diesem Ziel vor Augen werden die Recyclingvorgaben für sämtliche Mitgliedsstaaten massiv verschärft; so auch für Deutschland, welches mit einer Recyclingquote von 64 Prozent die Nummer 1 in Europa ist. Doch auch Deutschland wird nicht in der Lage sein, den neuen Plan sofort auszuführen.
Das Maßnahmenpaket des EU-Umweltrats sieht vor, dass die EU-Länder bis 2030 mindestens 65 Prozent ihres Siedlungsabfalls (Siedlungsabfall umfasst den Hausmüll und den hausmüllähnlichen Gewerbeabfall) wiederverwerten sollen, ebenso 75 Prozent des Verpackungsabfalls. Von allen Abfällen sollen nicht mehr als zehn Prozent deponiert werden. Laut Angaben des IWs (Institut der deutschen Wirtschaft Köln) wird in 13 EU-Mitgliedsstaaten mindestens die Hälfte des Haushaltsmülls einfach weggekippt, lediglich sieben Länder deponieren weniger als zehn Prozent ihres Mülls.
Die EU-Kommission will nur Abfälle als recycelt betrachten, die tatsächlich auch erneut verwendet werden. Da in Deutschland aller Müll als recycelt gewertet wird, der in die Verwertungsanlagen gelangt und dort gegebenenfalls verbrannt wird, dürfte die deutsche Recyclingquote beim Siedlungsabfall auf gut 40 Prozent fallen. Wenn Deutschland die neue EU-Quote von 65 Prozent erfüllen will, müsste hierzulande die Recyclingquote bis 2030 um 0,9 bis 1,6 Prozent im Jahr ansteigen. In den letzten zehn Jahren konnte Deutschland jedoch nur einen jährlichen Anstieg von 0,3 Prozentpunkten verzeichnen.
Quelle: Gummibereifung