Bonn, 13. August 2024 In Porta Westfalica wurde ein illegales Reifenlager mit schätzungsweise 25.000 Altreifen auf einem ehemaligen Firmengelände entdeckt. Die Altreifen bergen ein erhebliches Brandrisiko.
Auf einem ehemaligen Speditionsgelände in Porta Westfalica lagern nach Schätzungen der Behörden rund 25.000 Altreifen. Die mehrere Meter hohen Reifenstapel stellen eine akute Brandgefahr dar: Altreifen bestehen hauptsächlich aus Gummi, das zwar nicht leicht entflammbar ist, aber kaum zu löschen, wenn es einmal Feuer gefangen hat. Zudem bilden die Reifen bei der Lagerung eine sogenannte “innere Struktur”, in der sich verdeckte Glutnester und Brände entwickeln können. Diese sind von außen schwer zu erkennen und können auch lange nach einem sichtbaren Brand weiter schwelen.
In Deutschland müssen Reifen im Sinne der Kreislaufwirtschaft entsorgt werden. Die mittelständische Wirtschaft in Deutschland ist in diesem Bereich hervorragend aufgestellt und produziert aus alten Reifen neue Produkte wie Stallmatten, Tartanbahnen oder Messeböden.
Um diese neuen Produkte produzieren zu können, müssen die Altreifen über zertifizierte Entsorger sortiert und dann den entsprechenden Verwendungszwecken zugeführt werden. Der Sortierungs- und Verwertungsaufwand kostet Geld, den Autofahrer in der Regel mit bis zu 8 Euro pro Reifen bei ihrem Händler bezahlen. Diese nutzen die Gebühren, um ihre mit der Entsorgung zusammenhängenden Prozesse und ihre Kosten für die Entsorgung zu finanzieren.
Im vorliegenden Fall haben vermutlich betrügerische Entsorger angeboten, die Reifen für einen minimalen Betrag mitzunehmen. Wenn die Betrüger die Entsorgung der Reifen bei den Händlern für 1 Euro angeboten haben, wären das bei der großen Menge satte 25.000 Euro Gewinn. Die Stadt oder der Vermieter bleiben aller Wahrscheinlichkeit nach auf den echten Entsorgungskosten sitzen.
Die Initiative ZARE des Bundesverband Reifen- und Vulkaniseur-Handwerks e.V. warnt eindrücklich vor den billigen Entsorgungsangeboten, die dann häufig doppelt bezahlt werden müssen. Hochwertiges Recycling hat seinen Preis und ist die Basis für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Deswegen sind Autofahrer und Reifenhändler dazu aufgerufen Altreifen ausschließlich über zertifizierte Entsorger zu entsorgen.
Über die Initiative ZARE
Die Initiative ZARE ist ein Zusammenschluss von 18 im Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) organisierten Unternehmen, davon 16 zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe. Die ZARE-Partner haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für fachgerechtes Reifenrecycling in Deutschland zu stärken. ZARE informiert den Autofahrer über die umweltgerechte Altreifenentsorgung. An 25 Standorten decken die ZARE-Partner Deutschland und die Niederlande nahezu flächendeckend ab.
Die Partner der Initiative sind:
Allgemeine Gummiwertstoff und Reifenhandels GmbH, Bender Reifen Recycling GmbH, CVS Reifen GmbH, Danninger OHG Spezialtransporte, G & K Recycling Utsch GmbH, Hartung Speditions-, Handels- und Transport GmbH, HRV GmbH, KARGRO B.V., KRAIBURG Austria GmbH & Co. KG, KURZ Karkassenhandel GmbH, Mondo Reifenmarkt GmbH, MRH Mülsener Rohstoff- und Handelsgesellschaft mbH, NZ-Entsorgung e.K., Reifen DRAWS GmbH, Reifen Külshammer, Reifengruppe Ruhr, REIFEN OKA – Reifenhandel, TireTech GmbH
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Bild: Altreifen
Bildunterschrift: Illegale Altreifenentsorgung geht immer auf Kosten der Umwelt und der Gesellschaft.
Quelle: Initiative ZARE