Große Mengen Altreifen illegal im Barendorfer Forst entsorgt

Große Mengen Altreifen

Der Förster Oliver Christmann ist schockiert über den Fund von über 150 abgefahrenen Autoreifen in seinem Wald. Anfang Mai wurden die Reifen im Wald gefunden, an zwei Stellen an einem Waldweg, der die Bundesstraße 216 mit der Kreisstraße 40 verbindet. Christmann hat Anzeige wegen illegaler Müllentsorgung erstattet und erläutert: Wer Altreifen in den Wald wirft, verstößt gegen das Naturschutzrecht, gegen das Abfallbeseitigungsgesetz und gegen das Landschaftsschutzgesetz.

Illegale Altreifenentsorgung ist kein Kavaliersdelikt
Auch der regionale Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforste Knut Sierk bestätigt: Eine solche Tat kann bis zu 25.000 Euro Strafe kosten, die genaue Höhe setzt die Untere Abfallbehörde fest. Schon mehr als fünf illegal entsorgte Altreifen werden mit 1.000 bis 25.000 Euro Bußgeld bestraft. Diese Verstöße werden nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz geahndet.

Der Barendorfer Revierförster Christmann hofft, dass die Täter schnell ermittelt und bestraft werden. Da auf einigen Reifen noch Namen und Autokennzeichen zu lesen waren, konnte der Barendorfer Oberkommissar Ludger Wilkens die Herkunft der Reifen schon ermitteln: Die Altreifen stammen aus einer Hamburger Autowerkstatt.

Der Werkstattbetreiber allerding wusste nichts davon, dass seine Autoreifen in einem Wald bei Barendorf liegen. Er gab der Polizei gegenüber an: Die Reifen werden alle zwei Wochen gegen Gebühren von einem Entsorgungsunternehmen abgeholt. Der Entsorger hat die Altreifen dann offenbar in den Wald gekippt, statt sie zur Deponie zu bringen.

Ordnungsgemäße Entsorgung kostet sechs Euro
Die ordnungsgemäße Entsorgung eines Satzes Altreifen kostet bei dem kommunalen Abfallentsorger GfA sechs Euro. Die GfA-Mitarbeiter sammeln die Altreifen jetzt ein und führen sie der korrekten Entsorgung zu. Die Kosten trägt der mutmaßliche Verursacher, nämlich der Entsorgungsbetrieb – so bleibt wenigstens nicht die Allgemeinheit auf den Kosten sitzen.

Kosten illegaler Entsorgung trägt der Gebührenzahler
Im Landkreis wurden im vergangenen Jahr rund 70 illegale Müllablagerungen bei den Behörden gemeldet. Insgesamt wurden 2.700 Kilogramm Müll illegal entsorgt. Im Jahr 2014 waren es sogar 3,5 Tonnen Müll. Wird der Verursacher nicht ermittelt, trägt die Allgemeinheit die Kosten der Müllentsorgung. Pro Jahr kommt so eine Summe von 15.000 bis 20.000 Euro zusammen, so die GfA in Bardowick. Der Bürger bezahlt dies über die Müllgebühren.

Quelle: landeszeitung.de

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