Diskussion über illegale Deponien nach Großbrand in Senftenberg

Die Folgen des Brandes eines illegalen Reifenlagers in Senftenberg, von dem 3.000 Tonnen verschmortes Gummi übrig geblieben waren, waren noch lang zu spüren. Anwohner hatten mit Halskratzen, Kopfschmerzen und Übelkeit sowie dem anhaltenden Gestank zu kämpfen. Das Landesumweltamt hatte nach der Löschung des Feuers umgehend ein Gutachten in Auftrag gegeben, um eine eventuelle Gefährdung von Boden und Grundwasser durch die Brandrückstände einschätzen zu können.
Auf dem Deponiegelände waren 2009 Altreifen geschreddert worden, bevor der Betreiber nach nur wenigen Monaten pleite ging. Einer Verfügung des Umweltamtes auf Räumung des Grundstückes im Jahr 2011 wurde aus diesem Grunde nicht nachgekommen: Die Kosten für die Räumung hätte die Kommune selbst tragen müssen. Kein Einzelfall in Brandenburg, wo man seit den frühen Neunzigerjahren mit illegalen Deponien zu kämpfen hat. Dubiose Kleinunternehmer ließen diese Deponien einfach zurück, wenn sie keinen Gewinn mehr abwarfen. Benjamin Raschke, Landtagsabgeordneter der Grünen, schätzt die Zahl dieser illegalen Deponien auf weit über 100.
Nach dem Brand in Senftenberg mehren sich die Stimmen, die eine schnelle Räumung der illegalen Deponien mit Steuergeldern finanzieren wollen. Einer Gesundheits- und Umweltgefährdung, wie sie durch ein Feuer entstehen könne, müsse vorgebeugt werden. Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD) beharrt hingegen auf das Verursacherprinzip. Vor dem Einsatz öffentlicher Gelder müsse der Verursacher zur Verantwortung gezogen werden. Wie es in Senftenberg mit dem Grundstück weiter geht, ist derzeit also noch offen.

Quelle: neues-deutschland.de

Teile diese Meldung